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Sie bleibt sich ewig einerley.

Die Zeit kann nie dies reine Feuer mindern,
Kein Mensch, kein Gott! kann ihre Allmacht hindern,
Und felsenfest ist ihre Treu.

Mein ganzes Daseyn seh’ ich schwinden,

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Um mich in deinem ganz zu finden:

Ich leb’ und denke nur durch dich! –
Dich nur allein seh’ ich von allen Wesen
Des Weltenall’s. – Was du mir bist gewesen,
Bleibst du mir unabänderlich!

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Die Liebe trotzt des Schiksals Strenge,

Besiegt der Vorurtheile Menge,
Und stumpfet ab den Zahn der Zeit:
Sie lächelt schlau bey der Moral des Weisen,
Und spottet selbst des kalten Blut’s des Greisen.

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Ihr Ziel beschränkt die Ewigkeit.
Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_073.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)