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Des Pinsels Allmacht singt in hohen Melodien? –
Wie, oder dir, die du zu sanften Sympathien
Die Seele lieblich weckst? – Ein ew’ger Amaranth

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Sey dir, Louise! zuerkannt!



An Louisen ***, als sie Guid’os Aurora besang.

Mit des Entzückens dichterischem Feuer,
Und mit der höheren Begeistrung Klang,
Berührte jüngst Louisens Hand die Leyer,
Als sie das schöne Bild von Guido sang.

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Zu schwach, je diese Höhe zu erschwingen,

Stand ich, und staunte da von ferne nur
Dem Liede, das, auf kühnen Adlerschwingen
Sich hob, bis zu des Sonnenwagens Spur.

Ο Dichterinn! Ja, deine Töne heben,

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Und schildern groß die glühende Natur,

Ja, deine sanften Harmonien leben;
Allein du zeichnetest auch diese nur.

Nicht Tithons Gattinn schwebt im Morgengolde
Jetzt Phöbus vor, nein, Guid’os Phantasie

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Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_242.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)