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Nach dem Adel schöner Seelen strebt,

Der hoch über Zufall und Geburt erhebt. –
Bleib’ uns Hulda! und geneuß den Frieden,
Den die schwesterlichen Aoniden
In den Busen senden, der für sie entglüht.

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Singe Gott, Natur und Liebe,

Und der wahren Freundschaft edlen Triebe
Bis des Lebens schöner Träum entflieht;
Dann wird dich bey süßen Harmonien
Freude lächeln, Rosen werden blühen

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Ewig jung für dich am Bach, im Hain:

Paphos Götter werden dich umschweben,
Und das allerlängste Leben
Ein Elysium dir seyn.

Würd’ ich doch auf einen Zauberwagen

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Durch die Luft wie Oberon getragen,

Um mich deines Anblicks zu erfreun;
Dann würd’ ich dich, beste Hulda! schmücken
Mit dem Lorbeer, den die Musen pflücken
Für die Schönen, die sich ihnen weihn.

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_245.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)