er zeigte das Maß, „und wie ich mir schon dachte, wollte mein Freund es gern haben. Doch ich sagte, ich wollte es allein behalten. Da bot er mir erst Dieses und dann Jenes – aber ich wollte nicht und endlich sagte ich: ‚Nun aus Gefälligkeit will ich Dir das Fäßchen überlassen, wenn Du mir das Mädel giebst.‘ Da willigte er ein. Andere hätten sie vielleicht nicht gemocht, weil sie schon zwei schwarze Kinder gehabt hatte, aber das war mir ganz gleich. Und fleißig war sie! Sie legte einen Garten an und sie und die junge arbeiteten drin; ich sage Ihnen: in sechs Monaten habe ich keinen Sixpence für die Kost der Beiden ausgegeben und konnte sogar noch Mais und Kürbisse an meine Bekannten verkaufen. Und gewitzigt war sie. Sie schnappte viel mehr Englisch auf, als ich von ihrem Kauderwelsch und verstand ein Kleid und einen Schawl ganz wie eine Weiße zu tragen.“
Der Fremde regte sich nicht und starrte in das Feuer.
Peter Halket machte es sich jetzt bequem vor der Glut. „Eines Tages komme ich unerwartet nach meinen Hütten zurück, um noch etwas Vergessenes zu holen. Was sehe ich? Da steht sie an der Thür und redet mit einem schwarzen Kerl. Dabei hatte ich ihr streng verboten, je mit einem Schwarzen zu sprechen. Ich frage also, was das heißen solle?
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/027&oldid=- (Version vom 31.7.2018)