wieder eine solche Predigt halten, da er ihr noch nie etwas abgeschlagen hatte, um das sie ihn inständig gebeten.
Er aber redete mit Niemand darüber, sondern ging hinaus in das ‚Veld‘. Den ganzen Nachmittag wanderte er durch die Steppe, durch den Sand und das niedrige Gestrüpp; und ich ging an seiner Seite.
Da es Abend ward, ging er wieder in seine Kapelle. Es fehlten viele seiner Gemeinde, doch die Ältesten saßen auf ihren Bänken. Auch seine Frau war gekommen; aber die Lampen beleuchteten viel leere Plätze. Als es so weit war, öffnete er wieder das alte Buch der Juden und las: „Errette die, so man töten will und entziehe Dich nicht von denen, die man würgen will. Sprichst Du: ’Siehe, wir verstehen es nicht: meinest Du nicht, der die Herzen weiß, merket es? und der auf die Seele acht hat, kennet es? und vergilt den Menschen nach seinem Werk.‘ (Sprüche Sal.)“
Dann sprach er: „Diesen Morgen erwogen wir miteinander den Schaden, welchen dieses Land von solchen erleidet, deren einziger Zweck die Erlangung von Reichtum und Macht ist. Heute Abend wollen wir sehen, welchen Anteil wir selbst an dieser Angelegenheit haben. Ich glaube, wir werden erkennen, daß das Verdammungsurteil auf uns selbst fällt
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/064&oldid=- (Version vom 31.7.2018)