einen Mann zu sterben, als allein zu stehen. Wer allein zu stehen vermag, kann auch, wenn es sein muß, dem Tode ins Auge schauen.“
Peter sah den Fremden fragend an: „Ich möchte nicht sterben, noch nicht. Ich werde erst einundzwanzig Jahre. Ich möchte erst noch das Leben genießen.“
Der Fremde schwieg.
Nach einer Weile fragte Peter: „Sind Alle von Ihrer Gesellschaft arm?“
Der Fremdling zögerte eine Weile, ehe er antwortete:
„Es hat auch Reiche gegeben, die zu uns zu gehören wünschten. Einstmal gab es einen jungen Mann, der es begehrte, doch als er die Bedingungen vernahm, wendete er sich traurig ab; denn er hatte viele Güter.“
Wieder schwiegen sie eine Weile.
„Ist es schon lange her, seit Ihre Gesellschaft gegründet worden ist?“ fragte Peter.
„Kein Mensch kann ihr Alter ermessen. Selbst auf dieser Erde begann sie, als diese Hügel noch jung waren, und das Gestein noch nicht den Überzug von Flechten trug. Wenn in jener grauen Vorzeit der Mensch hungerte, nährte er sich vom Fleisch seiner Mitmenschen und fand es wohlschmeckend. Doch selbst in jenen Tagen gab es ein Weib, das
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/066&oldid=- (Version vom 31.7.2018)