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Wamms und meinte. „Du trägst da einen bunten Federbalg; man wird Dich ‚Sieur‘ nun tituliren müssen!“

„Nennt mich, wie’s Euch gefällt!“ sagte ich, indem mir auf den Hof hinaustraten. „Obschon mir dorten, von wo ich komme, das ‚Herr‘ vor meinem Namen nicht gefehlet, - Ihr wißt wol, Eueres Vaters Sohn hat großes Recht an mir.“

Er sah mich was verwundert an, sagte dann aber nur. „Nun wol, so magst Du zeigen, was Du für meines Vaters Gold erlernet hast; und soll dazu der Lohn für Deine Arbeit Dir nicht verhalten sein.“

Ich meinete, was den Lohn anginge, den hätte ich längst voraus bekommen; da aber der Junker entgegnete, er werd’ es halten, wie sich’s für einen Edelmann gezieme, so fragte ich, was für Arbeit er mir anzutragen hätte.

„Du weißt doch,“ sagte er, und hielt dann inne, indem er scharf auf seine Schwester blickte - „wenn eine adelige Tochter das Haus verläßt, so muß ihr Bild darin zurückbleiben.“

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_038.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)