Seite:De Storm Aquis submersus 087.jpg

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dem Thurme streiften; denn mir war, als sähe hinter einem derselbigen ich gleichfalls eine Hand; aber sie drohete nach mir mit aufgehobenem Finger und schien mir farblos und knöchern gleich der Hand des Todes. Doch war’s nur wie im Husch, daß solches über meine Augen ging; dachte zwar erstlich des Märleins von der wiedergehenden Urahne; redete mir dann aber ein, es seien nur meine eigenen aufgestörten Sinne, die solch’ Spiel mir vorgegaukelt hätten.

So, deß’ nicht weiter achtend, schritt ich eilends durch den Garten, wertete aber bald, daß in der Hast ich auf den Binsensumpf gerathen; sank auch der eine Fuß bis über’s Aenkel ein, gleichsam als ob ihn was hinunterziehen wollte. „Ei,“ dachte ich, „faßt das Hausgespenste doch nach Dir!“ Machte mich aber auf und sprang über die Mauer in den Wald hinab.

Die Finsterniß der dichten Bäume sagte meinem träumenden Gemüthe zu; hier um mich her war noch die selige Nacht, von welcher meine Sinne sich nicht lösen mochten. - Erst da

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)