Seite:De Storm Aquis submersus 118.jpg

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erst spät am Nachmittage; denn ein Ehrsamer Rath hatte dermalen viel Bedrängniß von einer Schinder-Leichen, so die ehrlichen Leute nicht zu Grabe tragen wollten - meinete er, ich bekäme da einen Kopf zu malen, wie er nicht oft auf einem Priesterkragen sitze, und möchte mich mit Schwarz und Braunroth wohl versehen; erzählete mir auch, es sei der Pastor als Feldcapellan mit den Brandenburgern hier in’s Land gekommen, als welcher er’s fast wilder als die Offiziers getrieben haben solle; sei übrigens itzt ein scharfer Streiter vor dem Herrn, der seine Bauern gar meisterlich zu packen wisse. - Noch merkete mein Bruder an, daß bei desselbigen Amtseintritt in unserer Gegend adelige Fürsprach’ eingewirkt haben solle, wie es heiße, von drüben aus dem Holsteinischen her; der Archi-Diakonus habe bei der Klosterrechnung ein Wörtlein davon fallen lassen. War jedoch Weiteres meinem Bruder darob nicht kund geworden.




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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)