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waren. »Das mag auf ihm selber bleiben!« sagte er, indem der Sohn fast mit versetztem Athem zu ihm aufsah. »Und der Herr Magister? Der käme ja dann auch einmal bequemlich auf die Wolfsjagd?« Da danketen wir ihm; und als die Dämmerung sich zu senken begann, gingen wir mit dem Wildmeister über die Haide. Als wir dort waren, wo rechts gegen den Wald hinauf der helle Stein am Tümpel durch das Dunkel schien, raunte der Greis des Junkers Namen, und als dieser dichte zu ihm ging, nahm er seine Hand, als ob ihm hier ein Uebles widerfahren könne.

     Am Thurmhaus wurde die Pforte in der hohen Mauer, welche den Hof umgab, von dem alten Hans Christoph aufgethan.

     »Ist Alles vorgerichtet?« frug der Wildmeister.

     »Freilich, Herr!« Und mir war, als hörete ich eine Trauer aus den zwei armen Worten.

     Ein steinern Trepplein war gegenüber vor der Hausthür; zur Seite unter einem Fenster ein desgleichen Sitz. Ich merkete mir Alles, denn ich war noch nimmer hier gewesen. – Der Wildmeister ging mit uns in das Haus und in den oberen Stock hinauf, wo er uns in ein geräumiges Gemach brachte, das ein gewölbet Fenster, wohl mit dem Ausblick auf den Hof und über die Haide und seitwärts auf die Wälder hatte; aber es war noch dunkel und nichts

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Theodor Storm: Zur Chronik von Grieshuus. Berlin: Paetel, 1885 (2. Auflage), Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Zur_Chronik_von_Grieshuus_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)