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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

der Mann um seines Weibes Herz. Der Schlaf
der Könige macht Königinnen fruchtbar
und Greise noch zu Vätern … Gift und Tod!
Hinweg –

Lerma.
 Befehlen Ihro Majestät,
daß ich die Edelknaben wekke?

König.
 Laß
sie schlafen. Sie gefallen mir so besser.
Ich traue Menschen gerne wenn sie schlafen.
Der hier vergißt mirs, wenigstens so lange
er schläft, daß seines Vaters Blut durch mich
auf dem Schaffot geflossen ist … Und so
bin ich bedient? In meinen Reichen allen
fand niemand sich mich zu bewachen, niemand
in allen, als der Missethäter Söhne
die ich zum Tode bringen ließ?

Lerma.
 Es sind
ja Kinder Ihro Majestät –

König.
 Noch besser.
Laßt aus Neapel Freudentöchter holen,
gebt sie der Königin zu Frauen … O
hinab mit der Erinnerung … Weg! Weg!
ich will allein sein.
Lerma will gehen. Der König folgt ihm mit den Augen, und ruft ihn zurük.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_033.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)