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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

„Wie gut war es, daß sie geschikt haben!“ sagte er zum Prinzen, indem er uns leuchtete. – Eine Nachricht die der Baron von F*** gleich nachher von dem S. Markus nach Hause brachte, hätte uns wegen Ihrer in die tödlichste Angst gesezt.“

Geschikt hätte ich? Wann? Ich weiß nichts davon.

„Diesen Abend nach Acht Uhr. Sie ließen uns sagen, daß wir ganz ausser Sorgen sein dürften, wenn Sie heute etwas später nach Hause kämen.“

Hier sah der Prinz mich an. „Haben Sie vielleicht, ohne mein Wissen diese Sorgfalt gebraucht?“

Ich wußte von gar nichts.

„Es muß doch wol so sein Ihro Durchlaucht, sagte der Kammerjunker – denn hier ist ja Ihre Repetieruhr, die Sie zur Sicherheit mit schikten“

Der Prinz griff nach der Uhrtasche. Die Uhr war wirklich fort und er erkannte jene für die seinige. Wer brachte sie, frug er mit Bestürzung.

„Eine unbekannte Maske, in armenischer Kleidung, die sich sogleich wieder entfernte.“

Wir standen und sahen uns an – „Was halten sie davon?“ sagte endlich der Prinz nach einem langen Stillschweigen. Ich habe hier einen verborgenen Aufseher in Venedig.“

Der schrökliche Auftritt dieser Nacht hatte dem Prinzen ein Fieber zugezogen, das ihn acht Tage nöthigte, das Zimmer zu hüten. In dieser Zeit wimmelte unser Hotel von Einheimischen und Fremden, die

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)