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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

IV.
Der Geisterseher.

Fortsetzung.
(Siehe das fünfte Heft der Thalia.)
Zweites Buch.

Nicht lange nach diesen leztern Begebenheiten – fährt der Graf von O*** zu erzählen fort – fieng ich an, in dem Gemüth des Prinzen eine wichtige Veränderung zu bemerken, die theils eine unmittelbare Folge des letztern Vorfalles war, theils auch durch den Zusammenfluß mehrerer zufälliger Umstände hervorgebracht worden. Bis jezt nehmlich hatte der Prinz jede strengere Prüfung seines Glaubens vermieden, und sich damit begnügt, die rohen und sinnlichen Religionsbegriffe, in denen er auferzogen worden, durch die bessern Ideen, die sich ihm nachher aufdrangen, zu reinigen, oder mit diesen auszugleichen, ohne die Fundamente seines Glaubens zu untersuchen. Religionsgegenstände überhaupt, gestand er mir mehrmals, seien ihm jederzeit wie ein bezaubertes Schloß vorgekommen, in das man nicht ohne Grauen seinen Fuß setze, und man thue nicht besser,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)