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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Stümper komme dazwischen und entführe ihm seinen ganzen Hörsaal – Welchen werden Sie für den Nützlicheren erklären?“

Den Virtuosen, versteht sich, denn derselbe Künstler wird ein andermal feinere Ohren ergötzen.

„Und würde er dieses wohl, wenn er die Kunst nicht besäße, die damals verloren gieng, und die er damals übte?“

Schwerlich.

„Und wird sein Nebenbuhler jemals diejenige Wirkung hervorbringen, die er hervorbrachte?“

Diejenige nicht, aber –

„Aber vielleicht eine größre bei seinem größern Haufen wollen Sie sagen? Können Sie im Ernste zweifelhaft seyn, ob ein Künstler, der einen Kreis fühlender Menschen und geistreicher Kenner zu bezaubern gewußt hat, mehr gethan habe, als jener Stümper in seinem ganzen Leben? Daß eine Empfindung vielleicht, die er erweckte, in einer feinen Seele sich zu Thaten erhöhte, die nachher für eine Million nützlich wurden? Daß sie sich vielleicht als das einzige

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_156.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)