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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

7.
Wer befahl den Polen ihrer Tänze
Ew’gen Flügelschwung? Wer ruft dem Lenze
Flur und Blume zu bethaun?
Und wer webte meiner Mutter Erde
Durch das schöpferische Wort – Es werde!!!
Das azurnene Gewand?

8.
Wer umgürtete mit goldnen Zonen
Der gerufnen Welten Embryonen?
Und wer rufte meinem Geist?
Du! durch dessen Odem angewehet,
Und für die Unsterblichkeit gesäet,
Ich im Erdenstaube knie’.

9. Aus den Silberlocken deiner Blitze,
Die Allgegenwart zum würd’gen Sitze,
Unerreichbarkeit im Blick.
Groß im Seraph, wie im Staube merkbar,
In der Schimmelblume noch erkennbar,
Zeichnet die Natur dein Bild!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)