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denen er bei seinem Disputiren sich geholfen hatte, so mußte er elendiglich im Wasser ertrinken.

Cramer, Große Pomm. Kirchen-Chronik, III. S. 68.


85. Bestrafung eines Meßpfaffen.

Zu der Zeit, als die neue evangelische Lehre in Pommern aufkam, und das Lesen der päpstlichen Messe verboten war, lebte in Stolpe ein katholischer Meßpfaff, der trotz dem Verbote die Messe mit aller Gewalt lesen wollte. Als der nun aber so vor den Altar trat und anheben wollte, da stürzte er plötzlich nieder, und es rührte ihn die Hand Gottes, daß seitdem Keiner vor dem Altar in Stolpe eine päpstliche Messe hat lesen können.

Cramer, Große Pomm. Kirchen-Chronik, III. S. 69.


86. Der Papenhagen in Langenhagen.

Ein Theil des Dorfes Langenhagen heißt der Papenhagen. Dieser Name soll daher rühren: Als nämlich die Evangelische Lehre in Pommern eingeführt wurde, da verließen zwei Mönche des Klosters Belbog dieses Kloster, und es begab sich der Eine nach dem Dorfe Triebs, der Andere aber nach Langenhagen, wo sie nach der neuen Lehre den Gemeinden als Prediger vorstanden, und zwei Bauerngehöfte, welche noch jetzt allda die Pfarrhöfe sind, zu ihren Amtswohnungen nahmen. Derjenige Theil von Langenhagen nun, in welchem die Wohnung des dorthin gegangenen Mönches sich befand, wurde von da an der Papenhagen genannt.

Baltische Studien, II. S. 53.


87. Der Teufel in der St. Niclaus-Kirche zu Stettin.

In dem Jahre 1563 begab es sich am Montag nach Pfingsten, daß in der St. Niclaus-Kirche zu Stettin, an

Empfohlene Zitierweise:
Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_124.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)