„Wartet, ich werde auch mitspielen,“ sagt er.
„Setz’ eine[WS 1] Kopeke!“
„Gleich,“ sagt er, seine Taschen durchsuchend. „Ich habe keine Kopeke, aber hier ist ein Rubel. Ich setze einen Rubel.“
„Nein, nein, nein… eine Kopeke sollst du setzen!“
„Ihr Schafsköpfe. Ein Rubel ist doch jedenfalls mehr wert als eine Kopeke,“ erklärt der Gymnasiast. „Wer gewinnt, kann mir ja herausgeben.“
„Nein, bitte! Geh lieber weg!“
Der Tertianer zuckt die Achseln und geht in die Küche, sich Kleingeld zu verschaffen. Aber auch dort gibt es keine Kopeken.
„Dann wechsle mir also,“ wendet er sich, aus der Küche zurückkehrend, wieder an Grischa. „Ich werde dir dafür was geben. Du willst nicht? Nun, so verkaufe mir für einen Rubel zehn Kopeken.“
Grischa blickte Wassja mißtrauisch an: ob das nicht wieder irgendein Leim, eine Mogelei ist?
„Ich will nicht,“ sagt er, seine Tasche festhaltend.
Wassja gerät außer sich und nennt die Spieler Esel und Dummköpfe.
„Wassja, ich werde schon für dich setzen!“ sagt[WS 2] Ssonja[WS 3]. „Komm her!“
Der Gymnasiast nimmt Platz und sucht sich zwei Karten aus. Anja beginnt die Zahlen zu rufen.
„Ich habe eine Kopeke fallen lassen!“ erklärt mit aufgeregter Stimme plötzlich Grischa. „Halt!“
Die Lampe wird heruntergenommen, und man kriecht unter den Tisch, um die Kopeke zu suchen.
Sie fassen mit den Händen Schmutz und Nußschalen, stoßen mit den Köpfen aneinander, aber die Kopeke finden sie
Anmerkungen (Wikisource)
Anton Pawlowitsch Tschechow: Von Frauen und Kindern. München: Musarion, 1920, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Von_Frauen_und_Kindern_(Tschechow).djvu/037&oldid=- (Version vom 31.7.2018)