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so unverschämt sein konnten, dem lustigsten Husaren ganz Schlesiens auf so erbärmliche Weise in den Weg zu treten. Aber in den gefährlichsten Momenten zeigt sich die Bravour eines sinnreichen Junkers am eklatantesten.

„Gräfin“ – sprach er zu der zitternden Helena – „ich werde dich ewig im Herzen tragen. Aber so wahr ich Schnapphahnski heiße und vom reinsten preußischen Adel bin: höhere Rücksichten gebieten mir, in diesem Augenblicke auf dich zu verzichten, damit nicht aus deinem Raube ein zweiter trojanischer Krieg entspringe, städteverwüstend und hinraffend der Edlen viel aus der preußischen Heerschaar. Steige daher hinab auf die Landstraße, wo dich ein zärtlicher Gatte mit den liebenden Armen umfangen wird um dich zurückzuführen gen O. in Schlesien, wo das 4. Regiment der braunen Husaren steht, ein Regiment, dem ich auf ewig Lebewohl sage[1].“

Schnapphahnski schwieg und sein Herz klopfte wilder – der Herr Menelaos kam immer näher. Mochte die Thräne von den Wimpern der schönsten aller Frauen rieseln – galant bot ihr der kühne Ritter den schützenden Arm und hob sie hinab.

Schnapphahnski selbst kehrte aber zurück in die


  1. 1837 verließ Lichnowski das Preußische Heer
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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 023. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_023.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)