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am Spleen. Unser Held hätte gern für vier gute Groschen seine Seele dem Teufel verkauft, ja, was noch schlimmer ist, es wäre ihm einerlei gewesen, wenn man ihm ohne Grund einen Backenzahn ausgezogen hätte – mit einem Worte: Se. Hochgeboren war kaduck an Witz und Beutel.

„Was habe ich nun davon, daß ich Don Carlos diente?“ fuhr der Ritter fort. „Was nutzt es mir, daß ich mich als Lanzknecht ehrlich gehauen, und was bracht es mir ein, daß ich nach Ruhm und Ehre jagte, nach den zwei substanzlosesten Sachen, die es auf Erden gibt? O Sir John, Du hattest Recht: man kann den Ruhm weder essen noch trinken; ja, man kann ihn nicht einmal in die Pistole stopfen, um sich den Schädel damit einzuschießen. Wär’ ich als gewöhnlicher Bauer auf die Welt gekommen, da pflügte ich meinen Acker und freute mich meines Lebens. Wär’ ich ein simpler Bürger geworden, da schüttete ich all meine Zerwürfnisse stockprügelnd auf meinen Lehrjungen aus, und hätte ich endlich die Wissenschaft gewählt, da verlöre ich Prozesse, machte Kranke todt, spräche Blödsinn vom Katheder hinab und wäre ein glücklicher Mann dabei! Aber der Durst nach Ruhm war’s, der mich hinauszog. Ich glaubte die ewige Sonne zu packen, und ich packte ein Irrlicht. Ist der Ruhm nicht wie ein falsches

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 070. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_070.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)