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mag, ja, ich glaube an Vater Göthes Worte und sinnend schaue ich hinaus in die Zukunft.

Was wird sie bringen? Wer wird mein Feind sein? Schütze mich Gott vor den Weibern!

Ja, ihr unsterblichen Götter, beschützt mich vor dem Haß der Weiber! Kränkt mich mit falschen Freunden, plagt mich mit tobenden Gläubigern; hetzt mir alle Windhunde der Literatur auf den Leib und alle Erzengel der Gerechtigkeit – es wird mir einerlei sein; nur bringt mich nicht um die Liebe der Weiber! – O, ein Weib kann entsetzlich sein.

Wehe, wenn eine schöne Frau dir Rache geschworen! Du bist verloren; sie wird dich verderben. Lachen magst du, wenn sie mit dem kleinen Fuße den Boden stampft; lachen, wenn sie die Lilienfinger zu zorniger Faust ballt; lachen, wenn sie erröthet bis über den Busen; lachen, wenn ihre Augen Schmerz und Erbitterung funkeln; lachen, wenn sie gebrochnen Lautes dich verflucht und verdammt, und lachen, wenn sie groß, schlank und gebieterisch sich erhebt, um dir höhnisch die blendenden Zähne zu zeigen. Ja, lachen magst du für einen Augenblick, für einen Monat, für ein Jahr; aber kommen wird endlich der Tag, wo ihr Zorn dich erreicht, wo sie mit grausamen Händen dein zitterndes Herz packt, wo sie dein Herz aus der ruchlosen Brust reißt und das

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_109.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)