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Ertrag von 60,000 Thalern Revenue ab, von denen Se. Hochgeboren indeß damals nicht einen Heller besah.“ –

Armer Schnapphahnski! Für 60,000 Thaler Schaafe und Böcke und dann nicht einmal einen Pfennig Einkommen. – Das ist unbegreiflich, das ist entsetzlich! Uebrigens hat die Geschichte etwas sehr patriarchalisches. Man denke sich den kleinen Schnapphahnski „sporenklirrend, schnurrbartkräuselnd“ mitten zwischen seine Schafe und Böcke tretend. Zu seiner Rechten stehen die Schafe, zu seiner Linken die Böcke. „Verehrte Mutterschafe und Böcke,“ beginnt Schnapphahnski – „ich bin im höchsten Grade erfreut Euch wieder zu sehen. Ich habe viel gereis’t und außerordentliche Thaten bezeichnen meine Laufbahn. In O. in Schlesien, setzte ich dem Grafen S. ein Paar Hörner auf.„ – hier unterbrach den Redner das freudige Geblöck sämtlicher Böcke – In Troppau erschlug ich den wilden Menschenfresser, den Grafen G. (allgemeines Erstaunen). In Berlin kostete ich den Lilienleib Carlottens (alle Schaafe schlagen verschämt die Augen nieder). In Spanien erwarb ich mir unsterblichen Ruhm unter Don Carlos (Schaafe und Böcke brechen in Oho und Bravo aus). In München erschoß ich den Herzog von …… und wurde deswegen verbannt (schmerzliche Rührung

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_122.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)