Seite:De Weerth Schnapphahnski 248.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Oesterreicher und leckte die Finger. „Dann haben wir gefülltes Geflügel und Wildpasteten; darüber kann kein Zweifel sein; beides zwei auserlesene Sachen. Aber schließlich wieder: Bekränzt mit Laub – was ist das?“ Ich schnitt ein Gesicht, wie ein todtes Kameel. „Bekränzt mit Laub ist ein wahres National-Fressen. Die Studenten lieben es vor allen Dingen; bei jedem Kommers wird es aufgetischt und mit Bier angefeuchtet, hinuntergeschluckt; außerdem findet man es im Munde aller fröhlichen Zecher; Harfenmädchen goutiren es ebenfalls. Wenn ich mich nicht sehr irre, so erfand es der alte Asmus, als er eines Abends mit der Frau vor der Hausthüre saß und die Sterne beschaute. Es scheint, der Central-Dombauverein hat dieses Gericht direkt durch den Wandsbecker Boten kommen lassen.“ – „Das ist sehr artig!“ meinte der Oesterreicher. Da überließ ich ihn den süßen Speisen, dem Nachtisch, der Weinkarte und für die Zukunft der Paulskirche.

Von meinem Nachbar zur Rechten, wandte ich mich zu meinem Tischgenossen vis-à-vis, der sich durch seinen rein uckermärkischen Accent bereits als ein Stock-Preuße und durch verschiedene erhabene Festbemerkungen als ein Mann von ungewöhnlicher Bildung beurkundet hatte. Er war wiederum ein Nationalversammelter. Ich machte sofort die Honneurs

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_248.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)