„bedenke doch, es ist ja ein Glück, daß deine Freundin mich haben will, und ich werde Tunis sehen — Tunis!“ Auch durch ihre Augen zuckt ein Blitz wie ein großes Freudenfeuer. — „Ich seh’ dich nicht wieder!“ schluchzt die Mutter. — Der Zug setzt sich in Bewegung, die Mutter winkt, und Indra winkt noch in die Nacht, mit dem weißen Taschentuch, das vor den Augen der Mutter und der Tochter kleiner und kleiner wird — wie ein Schmetterling, der sich hinaus in Nacht und Dunkel verflogen. — Indra schließt die Augen und versucht zu schlafen. Aber wie ist dies möglich vor dem wasserfallartigen Rauschen des eintönigen Plauderbachs der „Damen“. Ganze Familien-, Krankheitsgeschichten, Hochzeit, Tod — alles erörtert sich zwischen ein paar Stationen! Hinter Brandenburg wird’s etwas leerer, Indra will sich gerade ein wenig ausstrecken, da kommen drei neue Damen mit zahllosem Handgepäck. — Aber wenigstens hat das junge Mädchen einen Eckplatz erobert und fühlt sich schon dadurch vom Geschick bevorzugt. — „Alles Glück des Lebens ist wirklich nur relativ“, denkt sie. „Aus der eingekeilten
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/017&oldid=- (Version vom 17.8.2016)