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wieder aus allen Himmeln ihrer Träume riß. — Indra verstand sich selber nicht, wußte nicht, was sie wollte — nur ihre Sehnsucht ward mächtiger mit jedem Tag. Sie kam sich von allem glanzvollen Treiben der Großstadt wie ausgeschlossen vor. — Vor der Pforte des Lebens stehend — wie ein armes Kind von der Straße am Christabend drinnen die Lichter blitzen sieht, deren Glanz ihm nur wehe tut, draußen in seiner kalten Winternacht.

Glühende Strophen der Sehnsucht schrieb sie nieder in solchen Stimmungen. Und sie ward eine große Dichterin durch diese große Sehnsucht, ohne es selbst zu wissen. Oft auch ging ihre Sehnsucht zurück nach ihrer sonnigen Kindheit, da sie mit ihren kleinen Geschwistern im Pfarrgarten spielte und der Vater an seinen Rosen schnitt oder Sonnabends in seinem Laubengang, genannt Philosophenweg, die Sonntagspredigt memorierte, — Wie lange war das her? Wie aus einem anderen Leben. — Nun umgab sie der Moloch Berlin, der ihr alles von ferne zeigte und nichts gönnte. Sie bat ihre Mutter, sie in die Handelsschule zu schicken, damit sie Kontoristin

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Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/020&oldid=- (Version vom 17.8.2016)