nur fünf Fräulein (zehn waren im Hause), teils aufgeputzt, um der „Neuen“ Eindruck zu machen, teils mit Lockenwickeln und schlampigen Negligées.
Sie waren gut dressiert und taten den Mund nicht auf. Aber Indra konstatierte: bis auf eine, ein sanftes, blondes, feines Mädchen mit tadellosem Benehmen, aßen sie eine jede mit dem Messer. Es fehlte ihnen eben allen die Kinderstube!
Boris, der gleichfalls anwesend war, kam ihr etwas gedrückt vor. Doch als sie beide draußen wieder ihre Rickshaws bestiegen, heiterte sich sein Wesen bald auf. Und auch von ihr begannen die Schatten der Pension zu weichen. Es war zu schön, was er ihr zeigte. Erst waren sie in dem hübschen Rafflesmuseum, das Indra eine Fülle von Anregung und Belehrung bot. Später fuhren sie nach dem berühmten botanischen Garten. Der Weg dahin entzückte Indra, mit den Ausblicken aufs Meer, durch das köstlichste Palmen- und Bananendickicht. Aber dort erst, in dem Wunderpark mit seiner Tropenfülle von farbig blühenden Bäumen, kannte ihr Schönheitsrausch keine
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/050&oldid=- (Version vom 17.8.2016)