aus. Sie mußten lange pochen, endlich kam eine dunkelgekleidete, unendlich ehrbar aussehende, junge Japanerin mit dunkler Brille. „Das ist die Hausdame,“ flüsterte Boris.
„Das Haus ist nicht vor neun Uhr geöffnet, und jetzt ist es sechs Uhr,“ sagte sie. Boris antwortete: „Ich weiß, aber ich bringe die neue ‚Shiragiku‘. Das japanische Fräulein musterte Indra erstaunt. „Ist sie nicht allzu groß und imposant für uns? Wie soll sie jemals das Mausspiel lernen?“ — „Ist auch nicht nötig, daß jeder jedes kann, es lebe die Individualität.“ Das japanische Fräulein lächelte, ein gutes, harmloses Lächeln, das ihr sogleich Indras Herz gewann. „Come in, please, bitte, treten Sie ein: Madame, meine Tante, hat mir von der Neuen gesprochen, die erst angelernt und japanisiert werden müsse. Vielleicht sieht sie im Kimono ganz echt aus. Ihre Augen stehen fast japanisch, nur sind sie etwas zu groß. Sie müßte dann vielleicht eine Brille tragen, und wir könnten sie Taubenauge nennen.“ — „Alles schon dagewesen,“ lächelte Boris, „drüben in
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/097&oldid=- (Version vom 17.8.2016)