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den winkligen Dorfgassen, vorbei, vorbei an stillen Japanerhäusern in herrlich blühenden Kameliengärten, und dann stiegen sie empor auf steilen Wegen, im ewigen Schatten des heiligen Hains. — Von Tempel zu Tempel wanderten sie, und von Teehaus zu Teehaus. Fünfmal schon hatten sie den grünhellen „Tsha“ getrunken und auf den roten Bettdecken gesessen, nur, um die jeweilige Aussicht besser zu genießen. Aber hier mußten sie länger weilen, es war zu schön. Die Schirmdächer der Pinien und riesige Cryptomerien standen tiefdunkel gegen das zarte Frühlingsviolett des Meeres, aus dem das Wahrzeichen Japans, der heilige Berg „Fudji“, emporstieg wie ein verklärter Geist. — Es war zum Hinknien, zum Weinen schön. Wie glücklich war Indra, daß sie das schauen durfte. War das nicht alle Opfer und Kämpfe wert? Und die ewige Weltenschöne durchflutete sie wie ein Mysterium. Sie kam sich vor wie eine Priesterin dieser Schönheit. Stundenlang saß sie verzückt in Schweigen. — Boris betrachtete sie von Zeit zu Zeit, wie verwundert. Dann stürzte er sich ihr plötzlich zu

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Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/114&oldid=- (Version vom 17.8.2016)