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occasione te vel ecclesiam tuam ullo umquam tempore impetemus per nos vel alios, quin immo de omnibus supradictis te et ecclesiam tuam predictam indempnes conservabimus plenarie et in toto. Hanc denique commissionem durare volumus et manere, donec eam verbo nostro et per patentes nostre maiestatis apices nostro sigillo regio magno sigillatas et que tibi exhibite et presentate fuerint, expresse duxerimus revocandam. In quorum premissorum omnium et singulorum evidenciam atque robur hos presentes maiestatis nostre apices fieri iussimus nostro sigillo regio communitos.

Datum in Theonisvilla anno Domini millesimo trecentesimo quadragesimo sexto, quinto Idus Decembris, regnorum nostrorum anno primo.


Nr. 147. Hofgerichtsurkunde über ein Kurfürstenweistum. 1353, Dezember 7.
Zeumer, Goldene Bulle II, S. 61 f.

Wir Karl von gotes gnaden Romischer küng ze allen ziten merer dez riches und küng zu Beheim bekennen und tun chunt offenlichen mit disem briefe, daz wir ze gericht gesessen sin ze Spire an dem nechsten eritag nach sant Andres tag, und daz für uns chomen in gericht mit fürsprechen der edel Johan grave zu Spanheim uf ein syt und uf den tag, den wir im von gericht geben hetten, und alz wir in uz der acht uf recht gelazzen hetten, darin er mit clag chomen waz von Gerhartes wegen dez Vogts von Hunoltstein, der auch da vor uns in gericht mit fürsprechen stund. Und da wir alzo ze gericht sazzen, da clagt der egenant Vogt von Hunoltstein zu dem egenanten von Spanheim: er het in ze schaden und ze koste bracht uf viertzig tusend guldin minner oder mer. Und wizt auch anleitbriefe von gericht, daz im ahte und anleit erteylt und geben waz uf dez obgenanten von Spaunheim gut umb die obgenant summe geltes. Do waz vor uns auch in gericht der hochgeborn Ruprecht der Elter, pfallentzgrave by Rine, obroster druchsesse dez Romischen riches und hertzog in Beiern, und bat uns, daz wir im einen fürsprechen geben; er hörte solich sache, die sin herschaft und freyheit antreffen, do mit die Pfallentz gefreyt wer, und welt die verantwrten, wanne ein ieglich kurfürst die fryheit het, daz nieman cheinen sinen man laden solt für chein gericht noch beclagen, danne vor dem kurfursten, dez man er wer; und da solt dem clager unvertzogenlichen recht beschehen nach sines hofes recht und gewonheit. Da fragten wir die kurfürsten umb, die by uns sassen, den erwirdigen fürsten hern Gerlachen ertzbischof ze Mentze und den erwirdigen fürsten hern Wilhelm ertzbischoff ze Cölne. Die sprachen: sind dem mal und wir auch ein kurfürst weren, wir solten einem andern fursten daz gericht und den stab an unserer stat enpfelhen und solten uns mit in umb die egenant sache gesprechen, waz unser und aller kurfürsten recht, freyheit und gewonheit wer. Da satzten wir an unser stat den hochgeborn Wladislawen hertzogen ze Teschin und gesprachen uns, und chomen wider für gericht und für den hertzogen von Teschin, der an unserer stat sazz. Der fraget uns der urteyl. Do hetten wir uns bekant und bedacht von solchen rechten, fryheiten und gewonheiten, die ein ieglich kurfürst hat von wegen der kur dez heiligen römischen riches daz chein unser man nyendert recht tun sol dann vor uns oder vor den kurfürsten, dez man er ist. Und alzo wart mit rechter urteyl gewiset der obgenant von Spanheim für den egenanten Ruprechten pfallentzgraven bi Rine, der auch dem egenanten Vogt von Hunoltzstein von dem obgenanten von Spänheim rechtes helfen sol nach sines hofes recht, wanne ez der egenant Vogt an den obgenanten hertzog Ruprechten vordert. Wer auch, ob der egenant hertzog den egenanten Vogt von Hunoltzstein nicht rechtes hülf von dem dikgenanten von Spänheim, und der Vogt daz bewiset, so sollten wir im danne vor unserm hofgericht

richten, alz recht und gewonheit unsers hofes ist. Ez ist auch vor uns mit gesampter urteil erteylt, daz alliu die clag, anleit und aht gentzlichen und gar ab sin sol, die der oft genant Vogt von Hunoltzstein vor unserm hofgericht uf den obgenanten von Spanheim

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_191.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)