Seite:De Zeumer V2 224.jpg

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riche zugehoret und daz riche großen nucz und urber davon gehabt hait, darinne der von Meylan eyn dyner und amptmann waz des heiligen richs, den er nu daruff eynen herczogen und zu Pafye eynen graven gemacht hait, und hait darumbe widder synen titel und gelimp gelt genommen.

Er hait auch vil stede und lande in Dutschen und Welschen landen deme riche zugehorende, und der ein teyl vorfallen sint deme heiligen riche, ubergeben und der nit geachtet noch an deme heiligen riche behalden.

So hait er auch umbe geldes willen dicke und vil syne frunde gesand mit ungeschrieben brieven, dy man nennet membranen, dy doch mit syner majestat ingesigel besigelt waren, und mochten die frunde oder den die menbranen wurden, under dem königlichen sigel schriben, waz sy wolden, davon eyne große sorge ist, daz das heilige riche an synen wirden und nuczen schedelichen beraubet und entgledet sy wurden.

So hait er auch ny keine achte gehabt aller der mishel und kriege, dy leider manche zijt in Dutschen und in andern landen des heiligen rychs swerlich und vorterplich gewesen und noch werende sint, deshalben groß raub, brant und mort ufferstanden sint und tegelichen schedelicher ufferstehen, und hand noch paffen noch leygen noch ackerman noch kaufflude beyde, man oder wib, frieden uff deme lande oder uff deme waßer, und werdent auch kirchen, clostere und andere gotshusere; die daz heilige riche hanthaben und beschirmen solde, verderplichen geraubet, gebrand und genczlichen sunder gotsforchte gewüstet und vertryben. Es hait auch yderman deshalben synen mutwillen widder gelimp und recht mit dem andern getryben und noch trybet sunder besorgunge und achte des heiligen richs, daz alsus versümeliche gehalden ist worden, und enweys auch iczunt nymand, für wen er daz recht byden moge, daz er von des heiligen richs wegen dabie behalden und beschirmet werde.

Er hait auch, das erschreglich und ummenslich ludet, mit syns selbes hand und auch ubermicz ander ubelteder, die er by yme hait, erwirdige und bidderbe prelaten, paffen und geistliche lude und auch vil andere erbar lude ermordet, erdrenket, verbrand mit fackelen und sy jemerlichen und unmenßlichen widder recht getodet, daz eyme Romischen konige unczemelichen stehet und ludet.

Und sint auch diße vorgeschriben artikele und vile andere großer sin ubeltad und gebresten als landkundig und offenbar, daz sy nit zu beschonen noch zu decken sint, und han darumbe yn dicke und vil mit großem fliße, als vor geschriben stehet, gebeden, ermanet und ersucht, daz er sich solichs unczemelichs lebens abetede, und darczu sich stellte und arbeydete, daz die heilige kirche, dy yn als eynen Romischen konig iren voygt dicke und vil hatte angeruffen, zu fridden und eynikeit und daz heilige riche widder zu synen wirden, landen und güteren qweme, und nüczlicher mit ganczem fliße gehanthabet wurde zu hulffe und troste der cristenheit, dy auch deßhalben swerlichen vernichtiget und gedrucket werdet. Als wir auch dem vorgenanten hern Wenczelawe als eyme Romischen konige diße und vile andere großer gebresten yn selber und daz heilige riche großlichen antreffende zu zijden klerlich han gesaget und beschriben geben, so han wir doch nach synen antwerten und nach unser widderrede und ernstlichen ersuchunge, und nachdem wir diß alles auch den heiligen stul zu Rome von yme han laßen wißen, noch ny befunden, daz er sich darczu gebe oder stellete, als daz eynem Romischen konige billiche zugehoret, daz er in der heiligen kirchen fryden, des der ganczen cristenheit große noit were, wulde machen und daz heilige riche widder zu synen wirden, landen und guteren brengen und daz auch nüczlicher hanthaben, als daz auch in allen landen des heiligen richs wol erschynet und kuntlich ist. Und wann wir diße vorgenanten und vil andere gebresten, der heiligen kirchen und dem riche swerlich, schedelich und klegelich anlygende, von der obgenanten anrufunge und auch von unser eyde wegen, damidde wir besunder

als oberste und allernehste gelidder des heiligen richs demselben riche verbunden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_224.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)