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sechs ir iglicher seinen schlußel bei im behalten, und keiner schol dem anderen seinen schlüßel leihen noch nimand anders in dheine weise. Und wann die zeite kümpt, das man die kisten aufsließen und gelte darauß nemen schol, das furbas zu antwürten an die stete, der sie bescheiden werden und hernach geschriben stet, so schullen die vorgenanten sechs sammentlich mit einander geen und von den capitteln der merern und anderen stifte mer zu in nemen und die vorgenante kisten mit kuntschaft aufsließen und das gelte darauß nemen und zeln, wie vil des sei; und sie schullen den capitteln der merern und andrer stifte ein zeichnuß geben, wie vil des geltes ist; und schullen dan dasselbe gelte hinwekfuren und antwürten an die stete und ende, als hernach geschriben stett. (7) Wers auch, das der vorgenanten sechßer einer oder mer kranke oder swache wurden, ußer lands furen, von tods wegen abgiengen oder sünst untuglichen wurden, so schol zu einer iglichen zeit, und als dicke des not gescheen wirdet, andere, die tuglichen darzu sein, an derselben stat in vorgeschribener maß gekorn und gegeben werden, die auch thun schullen, als vor geschriben stet, on alle geverde.

c. Anlegung der Weltlichen.

8. Das gelt von den werntlichen personen. Item das ein iglich cristenmensch, nimand dovon gesünderet oder außgeschiden, das fünfzehen jar oder daruber alt ist, wie das namen oder weßen hat, es sei mannes oder weiplich pild, einen behemischen großen oder eines großens wert an ander münz dorfur geben schullen. (9) Welch auch manne oder weiblich pild zweihundert gulden wert guttes oder darüber, doch unter thausent gulden wert uber schult hat, das schol geben einen halben gulden, und der behemisch schol auch gegen demselben mensch bezalt sein. Welch auch mann oder weiblich pild thausent gülden wert gutz oder darüber, es sei vil oder wenig, uber schuld hat, das schol einen gulden geben, und der behemisch schol domit auch bezalt sein. Und sülch bezalung schol sten zu eines iglichen menschen gewißenheit an ander beswerung. Wölt auch iemand von sein selbs wegen umb großern aplas und genad zu verdinen mer darzu geben, das ste im zu. (10) Item so sind angeslagen graven, herren, ritter und knecht darzu zu geben, als hernach geschriben stet: zum ersten, das ein grave geb funfundzweinzig gulden, ein herre funfzehen gulden, ein ritter fünf gulden, ein edelknecht drei gulden. Welchem herren denn es also gelegen wer, das er fünfzehen gulden nicht wol gegeben möcht, der schol zehen gulden geben; und schol das steen zu seiner gewißen. Und welcher edelknecht, der dreier gulden nicht wol gegeben mocht, der geb miner nach seiner gewißen. Wölt aber imand von sein selbs wegen umb größeren aplas und genad zu verdienen mer darzu geben, das stee zu im. (11) Und in welchem bistum iglicher grave und herre, ritter oder knecht geseßen ist, der schol sülch gelt den sechsen, die in demselben bistum darzu gesatzt sind, das gelt von der Hußen und keczere wegen, als vor geschriben stet, aufzuheben, antworten. Und sie schullen denselben auch zu ein igliche zeit in ire reigister schreiben, was er gegeben hat, und im auch des ein zeddel und erkentnuß geben. (12) Als die Jüden angeslagen sind: item das ein iglich Jüd, es sei manne oder weiblich pild, jung oder alt, einen gulden geben schol. Und in welcher stat, markt oder dorf Jüden geseßen sind, da schullen die, die das ander gelt von den cristen einnemen, dasselb gelt von den Jüden auch einnemen, antworten, anschreiben und anzeichnen und erkentnuß darvon geben, als vor geschriben stet.

d. Einziehung und Bestellung der Steuer von den Weltlichen.

13. Item ist gerattslagt das gelt aufzuhebn und einzunemen zu thün und zu bestellen, als hernach geschriben stet: zum ersten das ein iglicher herre in iglicher seiner stat nach rat seiner ret, graven und herren, ritter und knecht den pfarrer derselbigen stat und darzu zwen auß dem rat und zwen auß der gemein, das frumm, erber und

unversprochen leut seind, kies und den den amptman derselbigen stat zugeb, und das

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_239.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)