Dwil der Handel mit dem Bundschuh so gar bös ist, und sich nit allweg gebüren will, Barmherzigkeit darinne zu bruchen; drum dwil Brun Conrat mid Bernhard Enderlin sd gar argwönig sind, soll man sie lassen erfahren, und ihnen darnach über ihr Bekanntniß Recht ergehn lassen.
Uff hüt ist von dem bösen Handel des Bundschuhs geredt und bedacht, daß sie von Lehen und Betzenhusen ein ersam Statt nie gewarnt, und doch genißt haben, daß Joß offt davon geredt hat. Darüber zu Gedächtnüß, daß der mordlich Handel by ihnen entsprungen ist, hat ein ersamer Rat ernstlich erkennt, man solls auch denen von Lehen und Betzenhusen sagen, daß sie hinfüro dhein Gewehr länger dann einer halben Ellen lang für der Statt Thoren herein tragen sollen. Findet man daß sie solches darüber thun, so soll mans darüber straffen, und soll auch die Zoller hierinne warnen, und dieß Erkenntniß ewiglich nie abthun; und wann es sich dem Maitag nahet, soll man von der Weid reden, ob man ihnen die lihen will oder nicht.
Uff heut hat der Vogt in Betzenhusen samt der Gemeind daselbs, deßglichen der Vogt zu Lehen, mit dem Merentheil der Gemeind vor Rath bittlichen angesucht: nachdem ihnen die Weiden uff den Merztag abkündet, daß ein Rath ihnen widerumb so geneigt seyn wollt ihnen die Weyd widerumb wie von Alter her zu lihen.
Uff heut mit sammt neuen und den alten Räten ist den von Lehen und Betzenhusen uff ein Gegenbekanntnüß die Weyd widerum zu Lehen nachgelassen.
Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/68&oldid=- (Version vom 30.7.2017)