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Curt Drechsler-Melschesni: Der Detektiv der Zukunft

Kein Meineid mehr!

Mancher hat schon bloß vor Angst einen Meineid geschworen und sich dadurch eine Strafe zugezogen, die jene wegen seines eigentlichen Vergehens übertraf und ihn erst richtig ins Unglück brachte. Mancher aber auch leistete einen Meineid aus guter Berechnung, welche aber fehlschlug.

Diese und ähnliche Fälle werden nicht mehr möglich sein, denn der Schwur wird überflüssig. Man weiß ja heute auch, daß der Schwur nur ein zweifelhaftes Hilfsmittel ist. Außerdem wird es leichter sein Geständnisse zu erhalten, da jeder Verbrecher die Nutzlosigkeit des Leugnens von vornherein einsehen muß.

Noch besonders zu betonen, daß eine Verurteilung Unschuldiger unmöglich wird, dürfte sich jetzt schon erübrigen.


Wie kann die Zahl der Vergehen und Verbrechen eingeschränkt werden?

Diese Frage erübrigt sich, wie manche andere, jetzt eigentlich auch von selbst. Wenn lichtscheue Elemente von vornherein wissen, daß jede unlautere Tat mit Bestimmtheit entdeckt wird, haben sie allen Anlaß, von der Ausführung solcher abzusehen.

Außerdem ist man imstande, unlautere Absichten irgend eines lieben Mitmenschen schon vor der Verwirklichung zu entdecken und zur rechten Zeit entsprechende Maßregeln zu ergreifen.

Empfohlene Zitierweise:
Curt Drechsler-Melschesni: Der Detektiv der Zukunft. Mondo-Verlag, Dresden-N., am Neustädter Markt, Dresden 1919, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Detektiv_der_Zukunft_43.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)