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für immer mit diesem Mann verbunden. Und flehte in der Demut der Liebe, die ihr das Leben gerettet hatte: „nur um eins bitte ich Sie inständig. Verachten Sie mich nicht. Baras Ruhm, seine betörende Stimme hat mich, wie so Viele, umstrickt. Beurteilen Sie mich nicht nach dieser unseligen Verkettung.“

Er schüttelte wortlos den Kopf.

Dann trat sie ganz dicht an ihn heran und hauchte ihm kaum noch in Worten zu:

„Wenn Sie freigesprochen sind – – –“ Alles andere sagten ihm ihr Blick und ihre Tränen seelischer und körperlicher Ergebung.

Ein Abendblatt brachte die Einzelheiten dieses Besuches im Gefängnis als Dichtung und Wahrheit. Der Wärter hatte sich das Honorar verdient, der begeisterte Redakteur war zum Poeten geworden. Er wusste, diese Reportage war ein Fressen für die Damen von Berlin. Das war noch Romantik in dieser dürren Öde von Heute!

Die Diva und der Mörder. Das Blatt setzte mit dieser fetten Kopfzeile das Dreifache seiner Auflage ab.

Als Fatma Nansen wenige Tage später wieder als Donna Felipa auftrat, umtobten Stürme der Begeisterung minutenlang die bescheiden und wehmütig lächelnde Frau.

Eine Stimme vom Olymp brüllte: „Hoch Peter Heise!“

Da hallte das Theater wider von den Hochrufen auf den Mörder.

Am nächsten Tage wurde Jo vor dem Untersuchungsrichter

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/150&oldid=- (Version vom 31.7.2018)