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begriff aber, dass dem von Misserfolg Gezeichneten, dem Enterbten und Entrechteten einmal die Galle übergelaufen war gegen die Überhebung des vom Erfolg Gekrönten und zu den Wolken Erhobenen.

„Er wird sich rächen“, fürchtete sie.

„Lass ihn“.

Peter Heise tat gross. Im Grunde seines Herzens schwellte Angst und Sorge. Es läutete zum dritten Aufzug. Er küsste sie und ging.

Das eherne Gesetz der Bühne: vor den Kulissen den holden Schein wahren, und wenn hinter ihnen die Welt in Trümmer fällt, waltete während des dritten Aktes des „Columbus“. Er rollte grandios und prächtig ab. Die Fassade blieb unberührt. Keiner im Publikum ahnte, dass hinter einer bunten schillernden Aussenwand Leidenschaft und Entfesselung tobte.

Bara war unmittelbar von seinem ungewollten Abschied aus der Garderobe zu Buchner geeilt.

„Dieser Mensch, der Chorist, ich weiss nicht, wie er heisst, der grosse, knochige Blonde – der neulich auf der Probe meine Rolle haben wollte –“

„Heise. Was ist mit ihm? Warum sind Sie so erregt, liebster Herr Bara? Denken Sie an den dritten Akt.“

„Dieser Kerl hat mich tätlich beleidigt.“

„Was?!! Tätlich beleidigt? Aber das ist doch garnicht – dieser Chorist?“

„Jawohl. Weil ich Fräulein Ternitz in

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/93&oldid=- (Version vom 31.7.2018)