will ich mitteilen, daß der Kahal, welcher gegenwärtig wohl nur noch in Rußland besteht, während er früher auch in Deutschland bestand, eine Vertretung der einzelnen jüdischen Gemeinden ist, durch welche die jüdische Gemeinde mit dem Staate, der Staat mit der Gemeinde verkehrt. Diese Gemeindevertretung übte in früheren Zeiten auch eine freiwillige Gerichtsbarkeit aus. Nach den Entdeckungen des alten Judenforschers jedoch ist der Kahal eine geheime jüdische Behörde, wie etwa die Feme im Mittelalter, und diese Behörde hat auch ihren Vorgesetzten. Und wer ist derselbe? Auch das weiß der alte Judenforscher uns zu sagen. Er schreibt: „Das geheime, ungekannt sein sollende, seinen Aufenthalt natürlich stets wechselnde Oberhaupt dieses Kahal ist seit Urzeiten ein Wunderrabbi, und dieser allein ist auch der einzig befugte Schächter des blutigen Sühnopfers, jede unerlaubte Konkurrenz wird seitens des Kahal wütend verfolgt.“ – Es wäre allerdings interessant, zu erfahren, wie der alte Judenforscher auf diese kostbare Entdeckung gekommen ist, aber das verrät er uns nicht. Er fährt vielmehr fort, uns noch andere ganz erstaunliche Enthüllungen zu machen. Er sagt uns nämlich, wer eigentlich unter der Hülle dieses Wunderrabbi verborgen ist. – „Dieser Wunderrabbi,“ schreibt er, „spielte schon zu Abrahams Zeiten als „Wunderarzt“ eine gewaltige Rolle bei den Hebräern; er genoß bei diesen eine göttliche Verehrung, was bei der niedrigen, nüchternen Gottesverehrung dieses prosaischen Volkes nicht wundernehmen kann. Trennt man diesen Herrn und Herrscher der Hebräer von dem idealen Gott „Jehova“ der Israeliten, so erhält man mit einem Schlage ein ganz anderes Bild der jüdischen Geschichte.“ – Demnach ist der Wunderrabbi kein anderer, als der Mörder und Lügner von Anbeginn, der leibhaftige Gottseibeiuns, der Teufel. Das ist doch gewiß eine Musterleistung von höherem Blödsinn, wie man ähnliche nur bei den alten Gnostikern noch finden kann. Die Wirksamkeit des Teufels in Menschengestalt schildert der Techniker und alte Judenforscher mit den Worten: „Das Hauptheilmittel, womit dieser Wunderrabbi noch heute arbeitet, ist aber gesundes, edles, geschächtetes Arierblut (heutzutage wohl gleichbedeutend mit Christenblut), minderwertiges mongolisches, malayisches oder Negerblut verschmähen die Chassidim. Zur Erlangung dieses reinen, angeblich heilkräftiges und fruchtbaren Blutes begehen sie den Blutschächtmord, indem
Friedrich Frank: Nachträge zu „Der Ritualmord vor den Gerichtshöfen der Wahrheit und Gerechtigkeit“. Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz Buch- und Kunstdruckerei A.-G. München-Regensburg, Regensburg 1902, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Ritualmord_vor_den_Gerichtsh%C3%B6fen_(1902).djvu/89&oldid=- (Version vom 31.7.2018)