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Röse. Was? bist Du rasend? Je Du bist ja ein rechter – ein rechter – ein rechter Erz-Grobian. Du bist ja ein ordentlicher Ehrenschänder. Mit Dir sollte sich ja kein ehrliches Mädchen abgeben.

Gürge. Was? ich ein Ehrenschänder?

Röse. Und ich eine Diebinn – eine die den Leuten das Geld nimmt, und es hernach abschwört?

Gürge. Aus dem Gelde, das Du mir genommen hast, mach’ ich mir nichts. Aber Du sprichst: Wahrhaftig, und es ist doch nicht wahr, und ich mag mit solchen Leuten nichts zu thun haben.

Röse. Und ich mit solchen Ehrabschneidern auch nichts.

Gürge. Seht Ihrs, sie will nichts mehr mit mir zu thun haben; so weit hat sies gerne haben wollen.

Röse. Nun er mich um ein solches Mäulchen gebracht hat, nun macht er sich nichts mehr aus mir.

Gürge. Das ist nicht wahr, und ich möchte gern noch zehn solche Mäulchen von Dir haben – aber ich mag nichts mehr von Dir wissen. Denn Du bist falsch, Du bist eine Schlange.

Empfohlene Zitierweise:
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Der Stammbaum. Erste Fortsetzung der beyden Billets. Dyk, Leipzig 1791, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stammbaum_(1791).pdf/37&oldid=- (Version vom 9.1.2022)