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denn der gute Ton verlangt, daß der andre auch annimmt, was man ihm bietet, obgleich es ihm vielleicht gar nicht bekommt oder vom Arzt gar verboten ist, Wein zu trinken u. s. w.

In einem wohlgeordneten Haushalt hat das Mädchen oder der Diener stets zur Hand zu sein, wenn der Besuch das Zimmer verläßt, um beim Anziehen zu helfen und die Thür zu öffnen. Für alle Fälle muß die Hausfrau klingeln, um die Bedienung aufmerksam zu machen.

Oft wird es vorkommen, daß dem Besuchenden, wenn er nach der Dame des Hauses fragt, gesagt wird, daß dieselbe ausgegangen, der Herr aber zu Hause sei. Hat man nicht einen besonderen Grund, weshalb man den Besuch überhaupt macht, oder liegt einem nicht sonderlich daran, empfangen zu werden, so kann man ruhig zwei Karten abgeben, indem man sagt, man wolle Herrn Soundso nicht stören.

Der Fall, daß eine Dame allein ohne Begleitung einen einzelnen Herrn besucht, wird ja nur in den seltensten Fällen eintreten; der Grund muß dann schon ein sehr triftiger sein, da sie sonst den Herrn gebeten haben würde, sie aufzusuchen. Doch kann es sich bei einem solchen Besuch darum handeln, daß eine Mutter sich bei

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)