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Stricke um die Handgelenke, bog uns die Arme nach hinten, band unsere Hände an die Stuhllehnen …

Nun hatte der Herr Rittmeister die Oberhand …!!




4. Kapitel.

„Meine Herren,“ begann er nun ganz geschäftsmäßig, „wir müssen uns zu einigen versuchen … Der Anschlag auf den Lord ist mißglückt – durch Ihr Eingreifen … Zu spät erhielt ich von meinen Leuten Nachricht, daß Sie beide hinter uns her waren. Meine Leute sahen Sie das Sanatorium verlassen … Meine Leute wissen, daß Sie dem Chefarzt nicht mitgeteilt haben, wer den Anschlag auf den Lord versucht hat … Es handelt sich nun darum, ob Sie beide dieses Haus lebend verlassen wollen. Legen Sie Wert darauf, noch einige Zeit sich des Daseins zu freuen, so müssen Sie sich verpflichten …“

Hier fiel Harald ihm ins Wort …

„All diese Reden sind zwecklos, Selchow … Mögen Ihre Spione Sie auch noch so gut bedienen: Telephongespräche können sie nicht abfangen! Und ich habe telephoniert, bevor wir hierher gingen. Ich wollte sicher sein. Bei einem Manne wie Ihnen muß man auf alles gefaßt sein!!“

Selchow schüttelte den Kopf …

„Herr Harst, wir wollen hier nicht mit derartigen Mätzchen operieren … Sie wollen andeuten, daß Sie etwa den Kommissar Doktor Lüder telephonisch auf mich aufmerksam gemacht haben … daß also dieses Haus überwacht wird. Wenn dem so wäre, Herr Harst, würde ich längst Nachricht erhalten haben, längst … Ich verfüge über Verbündete, die gleichsam im Kampfe mit den Behörden aufgewachsen sind.“

Er lächelte stolz …

Harald schwieg …

Der Herr Rittmeister fuhr fort:

„Für mich unterliegt es keinem Zweifel, Herr Harst, daß

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Max Schraut: Der rätselhafte Gast. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_r%C3%A4tselhafte_Gast.pdf/55&oldid=- (Version vom 31.7.2018)