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Witz ist nun der, daß ich, lieber Maikold, zu den einzelnen Leuten immer zuerst allein hingehe und daß Sie nach etwa zehn Minuten nachkommen. Natürlich kennen wir uns nicht.“

Hektor Maikold machte ein sehr verständnisloses Gesicht.

Fredi lächelte. „Nee – wir kennen uns nicht. Wenn Sie bei den Leuten vorsprechen, sagen Sie, Sie hätten zufällig gehört, hier sei dies und das zu verkaufen. – Ich schreibe Ihnen nachher alles genau auf – eine richtige Liste. – Dann werde ich ungemütlich und erkläre, ich hätte schon auf die Gegenstände geboten. Wieviel mehr Sie bieten sollen, das merken Sie an der Zeichensprache.“

Maikold war schon ganz konfus.

„Zeichensprache?“ fragte er unsicher.

„Natürlich – so!“ Und Fredi rieb sich mit Zeigefinger das Kinn. – „Also, mein Lieber, – ein Finger bedeutet 100 Mark mehr, zwei .Finger 200 – und so weiter. Höchst einfach. Die ganze Hand sind 500 Mark, die Faust aber 1000 Mark. Die Faust kommt nur bei großen Objekten in Frage.“

„Ja – aber wozu das alles ?!“ stammelte Maikold.

„Mann Gottes: um die Verkäufer einzuwickeln! Wenn Sie so tun, als ob eine Sache ein paar hundert Mark mehr wert ist, denken die Leutchen, sie machen nun ein feines Geschäft. – Kurz – der eigentliche

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)