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Bei Frau Margrethe Rull. Sie hing gespießt,
Gleich einem Nest, im Kreuzgeflecht des Weinstocks,
Dicht unterm Fenster, wo die Jungfer schläft.

FRAU MARTHE.
Was? Bei mir? Im Spalier?

WALTER. (heimlich).
 Herr Richter Adam,
Habt ihr mir etwas zu vertraun,
So bitt’ ich, um die Ehre des Gerichtes,
Ihr seid so gut, und sagt mir’s an.

ADAM.
Ich euch –?

WALTER.
 Nicht? Habt ihr nicht –?

ADAM.
 Auf meine Ehre –
(er ergreift die Perücke).

WALTER.
Hier die Perücke ist die eure nicht?

|120| ADAM.
Hier die Perück’ ihr Herren, ist die meine!
Das ist, Blitz-Element, die nemliche,
Die ich dem Burschen vor acht Tagen gab,
Nach Utrecht sie zum Meister Mehl zu bringen.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_128.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)