könne. Allein, angenommen, daß dieß hier eine Rücksicht verdiene, da doch der Inspektion einer Kunstausstellung die Untersuchung nicht zugemuthet werden darf, ob der Aussteller den Weg zu seinem Glück oder Unglück einschlage, so scheint uns jene nachtheilige Wirkung kaum statt zu finden. Im Gegentheile glauben wir eher, in einer allgemeinen Misbilligung eines solchen Produkts einigen Vortheil für dessen Urheber zu entdecken. Wer durch sein Werk den gänzlichen Mangel des Talents für das Fach zu erkennen giebt, worein das Werk gehört, der kann wohl unmöglich dadurch, daß er fortfährt in diesem Fache zu arbeiten, sich einem glücklichen Ziele nähern. Wenigstens würde, wenn es doch seyn sollte, der Zufall, (auf den kein Vernünftiger rechnen darf,) als Haupttriebfeder erscheinen müssen. Dadurch aber, daß der Künstler ohne Talent seinem Werke mit allgemeinem Misfallen begegnet sieht, entschließt er sich vielleicht, einen neuen glücklichern Wirkungskreis, außer dem Kunstgebiet, aufzusuchen.
Eine andere Einwendung könnte das Vorgeben
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/5&oldid=- (Version vom 21.9.2024)