Zum Inhalt springen

Seite:Deutsche Kunstblätter Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800.djvu/64

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Zwei gestickte Landschaften von Madam Schwägrichin.

Was von dergleichen Sächelchen überhaupt zu halten, darüber wird einer der Mitarbeiter an diesem Journale seine Meinung äußern. Die hier ausgestellten waren mit großem Fleiß behandelt. Aber freilich mit desto weniger Geist. Die eine Landschaft sollte den heiligen Bonifaz vorstellen, wie er Hand an die verehrte Eiche legt. Wir wollen die vorkommenden Figuren gar nicht erwähnen, auch das Wasser und die Felsen keines Blickes würdigen. Weil aber die Eiche doch leicht für das beste an der ganzen Landschaft gelten könnte, so müssen wir sagen, daß ein großer, grasgrüner Fleck noch lange kein Baum ist.

Ein Blumenstrauß gestickt von Madam Gauch.

„Doch immer nicht ganz übel gemacht.“ sagte eine Dame, welche davor stand, zu einem Künstler. „Aber doch immer übel genug,“ war seine Antwort, „wenn man bedenkt, daß diese Stickerei Blumen vorstellen, soll.“

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/64&oldid=- (Version vom 13.10.2024)