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477.
Der Dom zu Bamberg.
Pomarius a. a. O. S. 185. 186.

Munster cosmogr. lib. III.


Baba, Heinrich des Voglers Schwester, und Graf Albrechts Gemahlin, nach andern aber Kunigund, Kaiser Heinrich II. Gemahlin, stiftete mit eigenem Gut den Dom zu Babenberg. So lange sie baute, setzte sie täglich eine große Schüssel voll Geldes auf für die Taglöhner, und ließ einen jeden so viel herausnehmen, als er verdient hatte; denn es konnte keiner mehr nehmen, als er verdient hätte. Sie zwang auch den Teufel, daß er ihr große marmelsteinerne Säulen mußte auf den Berg tragen, auf den sie die Kirche setzte, die man noch heutiges Tages wohl siehet.




478.
Taube sagt den Feind an.
Gesta rom. cap. 38.


Man erzählt, unter Kaiser Heinrich II. habe es sich begeben: daß eine Taube in eine Stadt, die bald darauf vom Feind überfallen und belagert wurde, geflogen kam. Um ihren Hals fand man einen Zettel gebunden, auf dem diese Nachricht geschrieben stand.


Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_195.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)