Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 246.jpg

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bat Gott, daß er ihre Ehre beschirmen und beschützen möge. Und Gott der Herr verließ sie in ihren Nöthen nicht; denn da sie am größten waren, kam der Mann eben bei Zeit aus dem Walde; und wäre er nicht gekommen, so hätte die Frau des Herrn Willen thun müssen. Da der Mann gekommen war, und seine Frau traurig stehen sah, fragte er, was ihr wäre, warum sie ihn nicht fröhlich empfänge? Ach lieber Mann – sagte sie – unser Herr ist da innen, und zwang mich, ihm ein Bad zu richten; und wollte gehabt haben, daß ich zu ihm säße, seinen Muthwillen mit mir zu verbringen, das hab’ ich nicht wollen thun. Der Mann sprach: ist dem also, so schweig still, und sey Gott gelobt, daß du deine Ehre behalten hast; ich will ihm schon das Bad gesegnen, daß ers keiner mehr thut. Und ging hin zum Herrn, der noch im Bad saß, und der Frauen wartete, und schlug ihn mit der Axt zu Tode. Das alles wollte Gott.




511.
Der Bund in Rütli.
Etterlin S. 26. 27. 28.


Einer von Schwitz, genannt Stöffacher, saß zu Steinen, dießhalb der Burg, der hatte gar ein hübsches Haus erbaut. Da ritt auf eine Zeit Grißler, Vogt zu des Reichs Handen in Uri und Schwitz, vorüber, rief dem Stöffacher und fragte: weß die schöne Herberg wäre? Sprach der Mann: „euer Gnaden

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_246.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)