Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 346.jpg

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Sieges gerühmt, freundlich empfangen, und mit dem ganzen Lande auf ewig begabt. Den entronnenen König ließ Dieterich trüglich zurück rufen, und beredete endlich den Iring mit falschen Versprechungen, seinen Herrn zu tödten. Als nun Irminfried zurück kam, und sich vor Dieterich niederwarf, so stand Iring dabei und erschlug seinen eigenen Herrn. Alsbald verwies ihn der König aus seinen Augen und aus dem Reich, als der um der unnatürlichen That allen Menschen verhaßt seyn müßte. Da versetzte Iring „ehe ich gehe, will ich meinen Herrn rächen" zog das Schwert und erstach den König Dieterich. Darauf legte er den Leib seines Herrn über den des Dieterich, auf daß der, welcher lebend überwunden worden, im Tod überwände; bahnte sich Weg mit dem Schwert und entrann.

Irings Ruhm ist so groß, daß der Milchkreis am Himmel Iringsstraße nach ihm benannt wird.





546.
Das Jagen im fremden Walde.
Bange thür. Chron. Bl. 43. 44.

Altes Volkslied von der Frau von Weissenburg, Wunderhorn I. 242.
Rothe a. a O. 1672. 1673.
Gerstenberger a a O. S. 114. 115.
Winkelmann VI. 201 - 203.


Friedrich, Pfalzgraf zu Sachsen, wohnete im Osterland bei Thüringen, auf Weissenburg an der Unstrut seinem schönen Schloß. Sein Gemahel war eine

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_346.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)