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Verschwindet mein Elend, der Hunger, der Frost
Und all’ mein Erdenwehe.
Sie küßten sich viel, sie weinten noch mehr,
Sie drückten sich seufzend die Hände,
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Sie lachten manchmal und sangen sogar,Und sie verstummten am Ende.
Am Morgen kam der Commissär,
Und mit ihm kam ein braver
Chirurgus, welcher constatirt
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Den Tod der beiden Cadaver.
Die strenge Witt’rung, erklärte er,
Mit Magenleere vereinigt,
Hat Beider Ableben verursacht, sie hat
Zum Mindesten solches beschleunigt.
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Wenn Fröste eintreten, setzt’ er hinzu,Sei höchst nothwendig Verwahrung
Durch wollene Decken; er empfahl
Gleichfalls gesunde Nahrung.
Eduard.
Panaschirter Leichenwagen,
Schwarzbehängte Trauerpferde!
Ihm, den sie zu Grabe tragen,
Glückte nichts auf dieser Erde.
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War ein junger Mann. Er hätteGern wie And’re sich erquicket
An dem irdischen Bankette,
Doch es ist ihm nicht geglücket.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/400&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/400&oldid=- (Version vom 31.7.2018)