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welchen viele, aber bei weitem nicht alle Schimpfwörter vorkommen. Mehrere findet man in den Schriften der Herrn Gelehrten, jedoch sehr zerstreut, besonders in den Streitschriften, auch in einigen Zeitschriften und in Werken der sogenannten schönen Literatur. Die Meisten aber kommen aus dem Munde des Volks, des gemeinen und vornehmen Pöbels.

Um jedes Wort leicht aufzufinden, ist die Anordnung derselben alphabetisch. Indessen ist zu einem andern Zwecke auch eine andere Anordnung möglich, wie ich weiterhin ganz kurz anzeigen werde.

Ohne Zweck und Nutzen ist wohl nichts in der Welt, nur springt letzterer nicht Jedermann und immer sogleich in die Augen. Daher glaube ich den Nutzen, welchen das Schimpfen und dieses Werkchen, nicht blos jedem Einzelnen, sondern auch der ganzen Menschheit gewähren kann und wirklich gewährt, kürzlich darlegen zu müssen.

Das Vermögen, schimpfen zu können, ist ein wesentliches Unterscheidungszeichen zwischen Menschen und Thier, und giebt dem erstern vor letzterm einen außerordentlichen Vorzug. Ein gewisser Gelehrter (Dr. Wiszniewski, jetzt Professor in Charkow) behauptet zwar, daß die Thiere wirklich Sprachen haben, hat auch ein Werk über die Sprachen der Thiere herausgegeben, und in einer Zeitschrift (wenn ich nicht irre, im Morgenblatte)

Empfohlene Zitierweise:
F. Meinhardt: Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen. Buchhandlung von F. Meinhardt, 1839, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsches_Schimpfw%C3%B6rterbuch_oder_die_Schimpfw%C3%B6rter_der_Deutschen.pdf/14&oldid=- (Version vom 8.9.2022)