Charles Dickens: Der Weihnachtsabend. Übersetzt von Edward Aubrey Moriarty | |
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Sonnenlicht; ein himmlischer Himmel; liebliche, frische Luft, fröhliche Glocken. O, herrlich, herrlich.
„Was ist denn heute?“ rief Scrooge einem Knaben in Sonntagskleidern zu, der unten stand.
„He?“ fragte der Knabe mit der allermöglichsten Verwunderung.
„Was ist heute, mein Junge?“ sagte Scrooge.
„Heute?“ antwortete der Knabe. „Nun, Christtag.“
„’s ist Christtag,“ sagte Scrooge zu sich selber. „Ich habe ihn nicht versäumt. Die Geister haben Alles in einer Nacht gethan. Sie können Alles, was sie wollen. Natürlich, natürlich. Heda, mein Junge!“
„Heda!“ antwortete der Knabe.
„Weißt Du des Geflügelhändlers Laden in der zweitnächsten Straße an der Ecke?“ frug Scrooge.
„I, warum denn nicht,“ antwortete der Junge.
„Ein gescheidter Junge,“ sagte Scrooge. „Ein merkwürdiger Junge! Weißt Du nicht, ob der Preistruthahn, der dort hing, verkauft ist? nicht der kleine Preistruthahn, der große.“
„Was, der so groß ist wie ich?“ antwortete der Junge.
„Was für ein lieber Junge!“ sagte Scrooge. „’s ist eine Freude, mit ihm zu sprechen. Ja, mein Prachtjunge.“
„Er hängt noch dort,“ antwortete der Junge.
„Ist’s wahr?“ sagte Scrooge. „Nun, da geh und kaufe ihn.“
Charles Dickens: Der Weihnachtsabend. Übersetzt von Edward Aubrey Moriarty. J. J. Weber, Leipzig 1844, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dickens_Der_Weihnachtsabend.djvu/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)