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Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos | |
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- 15 Ihnen hatten sich angeschlossen[1] die Bundeskinder inmitten der Mischvölker[2];
- es war keiner unter ihnen, der Erbarmen und Treue in Jerusalem geübt hätte.
- 16 Da flohen vor ihnen, die die frommen Versammlungen lieb hatten;
- wie Sperlinge wurden sie aufgescheucht aus ihrem Neste.
- 17 Sie irrten in der Wüste, ihre Seelen vom Verderben zu retten,
- und köstlich schien es den Heimatlosen, das [nackte] Leben vor ihnen zu retten.
- 18 Über die ganze Erde wurden sie durch die Gottlosen zerstreut;
- denn der Himmel hielt an sich, Regen auf die Erde zu träufeln[3].
- 19 Quellen, die von Ewigkeit her aus den Tiefen [kommend] von den hohen Bergen [rinnen], wurden zurückgehalten,
- weil unter ihnen niemand war, der Gerechtigkeit und Recht übte.
- 20 Vom Obersten unter ihnen bis zum[4] Geringsten [lebten sie] in jeder Sünde;
- der König in Gottlosigkeit, der Richter in Abfall, das Volk in Sünde.
- 21 Sieh’ darein, o Herr, und laß ihnen erstehen ihren König, den Sohn Davids,
- zu der Zeit, die du erkoren, Gott, daß er über deinen Knecht Israel regiere.
- 22 Und gürte ihn mit Kraft, daß er ungerechte Herrscher zerschmettere,
- Jerusalem reinige von den Heiden, die [es] kläglich zertreten!
- 23 Weise [und] gerecht treibe er die Sünder weg vom Erbe,
- zerschlage des Sünders Übermut wie Töpfergefäße.
- 24 Mit eisernem Stabe zerschmettere er all ihr Wesen,
- vernichte die gottlosen Heiden mit dem Worte seines Mundes[5],
- 25 daß bei seinem Drohen die Heiden vor ihm fliehen,
- und er die Sünder zurechtweise ob ihres Herzens Gedanken.
- 26 Dann wird er ein heiliges Volk zusammenbringen, das er mit Gerechtigkeit regiert,
- und wird richten die Stämme des vom Herrn, seinem Gotte, geheiligten Volks.
- 27 Er läßt nicht zu, daß ferner Unrecht in ihrer Mitte weile,
- und niemand darf bei ihnen wohnen, der um Böses weiß;
- denn er kennt sie, daß sie alle Söhne ihres Gottes sind.
- 28 Und er verteilt sie nach ihren Stämmen über das Land,
- und weder Beisasse noch Fremder darf künftig unter ihnen wohnen[6].
- 29 Er richtet die Völker und Stämme nach seiner gerechten Weisheit.
- 30 Und er hält die Heidenvölker unter seinem Joche, daß sie ihm dienen,
- 31 so daß Völker vom Ende der Erde kommen, seine Herrlichkeit zu sehen,
Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos. Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1900, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DiePsalmenSalomosGermanKittelKautzsch2.djvu/020&oldid=- (Version vom 20.11.2016)
Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos. Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1900, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DiePsalmenSalomosGermanKittelKautzsch2.djvu/020&oldid=- (Version vom 20.11.2016)