Seite:Die Anfänge des musikalischen Journalismus Seite 03.jpg

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Über die Geschichte des musikalischen Zeitschriftwesens besitzen wir bislang nur dürftige Notizen. Prutz führt in seiner gross angelegten, aber leider unvollendeten „Geschichte des deutschen Journalismus“ (Hannover 1845) nur die Titel von Matthesons „Patriot“ und Mizlers „Bibliothek“ an. Forkel in seiner „Allgemeinen Litteratur der Musik“ (Leipzig 1792) und Becker in seiner „Systematisch chronologischen Darstellung der Litteratur“ (Leipzig 1838) beschränken sich auf die Angabe der Hauptartikel der ihnen näher bekannten Zeitschriften und auf eine kurze Charakteristik derselben. Das Buch von Edouard Gregoir: „Recherches historiques concernant les Journaux de Musique depuis les temps les plus reculés jusqu’à nos jours“ (Anvers 1872), ebenfalls nur ein Verzeichnis, war mir nicht zugänglich. Es war auch entbehrlich durch die Übersetzung von Wilhelm Freystätter unter dem Titel: „Die musikalischen Zeitschriften seit ihrer Entstehung bis zur Gegenwart“ (München 1884). Trotz Freystätters Berichtigungen und Ergänzungen ist dies so entstandene Verzeichnis doch noch lückenhaft. Einen zusammenhängenden Aufsatz über nur belgische musikalische Zeitschriften neuerer Zeit liefert Edmond Van der Straeten in „Nos Périodiques Musicaux“ (Gand 1893). Eine weitere derartige spezielle Bearbeitung ist mir nicht bekannt.

Meine Arbeit wird sich auf eine Darstellung der deutschen musikalischen Fachorgane des 18. Jahrhunderts beschränken, dagegen Zeitschriften allgemeineren Inhaltes, die auch gelegentlich Aufsätze über Musik brachten, unberücksichtigt lassen. Wollte man Journale wie „Deutschland“ (1796), wie es Freystätter thut, deswegen unter die Fachorgane rechnen, weil von den 12 Nummern des einzigen Jahrgangs fünf auch musikalische Notizen brachten,